Risiken multiresistenter Erreger

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Resistente Erreger lösen nicht häufiger Infektionen aus als die ursprünglichen Bakterien­stämme und sie sind meist auch nicht aggressiver. Sie sind deshalb gefährlich, weil im Falle einer Infektion ein Großteil der verfügbaren Medikamente wirkungslos ist. Für gesunde Menschen mit intaktem Immunsystem ist der Kontakt mit resistenten Bakterien normalerweise unproblematisch, da der Körper die Bakterien abwehren kann. Die Bakterien führen somit nicht zwangsläufig zu einer Infektion. Hierbei besteht jedoch das Risiko, dass diese Menschen zu „stillen“ Überträgern werden. Das bedeutet, da sie selbst nicht erkranken, wissen sie nicht, dass sie möglicherweise Träger von krankheitserregenden Keimen und resistenten Bakterien sind. Sie verbreiten diese Keime weiter, so dass sich andere infizieren können.

Gefährdete Personengruppen

Die größten Probleme durch multiresistente Erreger treten in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen auf. Denn hier werden viele Menschen versorgt und betreut, die durch Erkrankungen und therapeutische Eingriffe, akute und chronische Wunden, Medikamenteneinnahme oder aufgrund ihres hohen Lebensalters körperlich geschwächt sind. Ihr Abwehrsystem ist nicht voll leistungsfähig, was dazu führen kann, dass schon ein an sich harmloser Infekt die Gesundheit stark beeinträchtigt. Für diese Menschen ist der Kontakt mit resistenten Erregern mit einem hohen Risiko verbunden. Denn wenn es zum Ausbruch der Erkrankung kommt und die zur Verfügung stehenden Antibiotika keine Wirkung mehr zeigen, kann die Infektionskrankheit einen kritischen Verlauf nehmen.

Zudem gibt es in Kliniken und Pflegeeinrichtungen eine hohe Dichte an Keimen und damit eine besonders große Übertragungs- und Ansteckungsgefahr.

Personen- und Patientengruppen mit hohem Infektionsrisiko: