Infektionsquellen im Haus erkennen und beseitigen

Hygienetipps für pflegende Angehörige

Bonn, 14.02.18 Wer zuhause einen Angehörigen pflegt, achtet in der Regel auf gute Sauberkeit und Hygiene. Doch gibt es potenzielle Infektionsquellen, die im Alltagsstress leicht übersehen werden. Was für Gesunde kein Problem ist, kann alten und chronisch kranken Menschen gefährlich werden – vor allem, wenn es sich um eine Infektion mit antibiotikaresistenten Keimen handelt. Die Broschüre „Antibiotikaresistenzen – Hygiene in der Pflege“ erklärt, worauf bei der Haushalts- und Wäschereinigung sowie bei der Lagerung und Zubereitung von Speisen zu achten ist, wenn eine immungeschwächte Person im Haushalt lebt.

Etwa 80 Prozent der Infektionserkrankungen werden durch direkten Kontakt über die Hände übertragen. Die wichtigste Hygieneregel ist daher häufiges und richtiges Händewaschen. Das gilt für Angehörige ebenso wie für Besucher und ambulante Pflegedienste, die ins Haus kommen. Um Tröpfcheninfektionen zu vermeiden, sollten sich Personen im Fall einer Erkältung von immungeschwächten Menschen möglichst fernhalten oder einen Mundschutz tragen. Türklinken, Handläufe, Telefonhörer, Fernbedienungen, Lichtschalter, Kaffeekannen, Brotmesser – alle Gegenstände und Oberflächen, die von mehreren Personen häufig angefasst werden, können mit Erregern belastet sein und sollten regelmäßig sorgfältig gereinigt werden.

Hygienisch putzen, waschen, kochen

Jeder Bereich – etwa Küche, Bad, Fußböden – sollte seine eigenen Putzlappen bekommen, zur besseren Unterscheidung am besten in verschiedenen Farben. Die Lappen gehören nach jedem Putzen in die 60 °C-Wäsche. Auch Kleidung, die direkt am Körper getragen wird, Bettwäsche, Handtücher und Waschlappen müssen bei 60 °C gewaschen werden. Zum Geschirrspülen sind Spüllappen, die täglich gewechselt werden, am hygienischsten. Kochutensilien und Essgeschirr sollten nach dem Kochen und Essen nicht lange herumstehen, sondern direkt heiß abgewaschen oder in der Spülmaschine bei 60 °C gereinigt werden. Biomüllbehälter in der Küche sind Tummelplätze für Pilze und Bakterien. Wer auf sie nicht ganz verzichten kann, sollte den Müll so häufig wie möglich entsorgen und den Behälter jedes Mal mit heißen Wasser und Reinigungsmittel säubern.

Vorsicht vor Lebensmittelinfektionen

Menschen mit geschwächtem Immunsystem sollten keine tierischen Lebensmittel roh verzehren. Dazu gehören zum Beispiel rohes Hackfleisch, rohe Mettwurst, Rohmilchkäse, Räucherlachs und bestimmte Eierspeisen oder Desserts. Für ein paar Minuten bei 70 °C erhitzt, sind tierische Lebensmittel kein Problem. Das gilt auch für Reste, die aufgewärmt werden. Gemüse und Obst werden am besten geschält, zumindest aber gründlich unter fließendem Wasser gewaschen. Um zu verhindern, dass der Kühlschrank zur Keimschleuder wird, sollte dieser regelmäßig überprüft und gereinigt sowie vergessene oder länger abgelaufene Lebensmittel entsorgt werden.

Weiterführende Informationen bietet die Broschüre „Antibiotikaresistenzen – Hygiene in der Pflege“, die mit finanzieller Unterstützung der Pfizer Deutschland GmbH realisiert wurde. Sie beantwortet die wichtigsten Fragen, wie zum Beispiel: Was sind eigentlich antibiotikaresistente Keime und warum sind sie so gefährlich? Welche Personengruppen tragen ein erhöhtes Risiko? Was ist zu tun, wenn es trotz aller Vorsicht zu einer Infektion gekommen ist? Welche zusätzlichen Hygienemaßnahmen sind in Krankenhäusern und Pflegeheimen notwendig? Die Broschüre ist kostenfrei und kann auf dem Postweg oder im Internet angefordert werden: Deutsche Seniorenliga e.V. (DSL), Heilsbachstraße 32, 53123 Bonn; www.multiresistente-erreger.de.